Zihlschlacht triumphiert doppelt

Korrespondenten: Anita Gonzalez-Castro (agz), Frank Gerschwiler (fgr), Jürg Kocherhans (jko) und Gabi Wüthrich (wue) - Am grössten Turnfest, das 2024 in der Schweiz stattfindet, treten 250 Vereine mit rund 7400 Turnerinnen und Turnern aus der ganzen Schweiz an. Aus Thurgauer Sicht sind alle Spitzenvereine am Start. Podestambitionen hegen unter anderen Zihlschlacht, Neukirch-Egnach oder Eschlikon. Der Verein aus dem Hinterthurgau ist mit 90 Turnerinnen und Turnern teilnehmerzahlmässig der grösste am diesjährigen Turnfest. Bereits am Freitag starten die Organisatoren des letzten Regionalturnfests Wilen-Neunforn: „Am Freitag zu starten ist super, alles ist sehr übersichtlich, nirgends herrscht Gedränge, und alles ist sauber“, sagt Geraldine Safer beim Geräteturnen.

Derweil versuchen die Zihlschlachter Turner, den Turnfest-Sieg zu holen, den sie vor sechs Jahren in Romanshorn äusserst knapp verpasst haben. „Wir sind voll auf Kurs“, gibt sich Hauptleiter Damian Kreis während des Wettkampfes am Samstag zuversichtlich. „Aufs Podest zu kommen, wäre ein Traum“, sagt der Neukirch-Egnacher Jan Züllig vor seinem Einsatz im Bodenturnen. Allerdings bekommen es die Thurgauer wieder mit starker Zürcher Konkurrenz wie Rüti oder Bauma zu tun.

Favoriten zeigen ihr Können in den Tagesfinals

In den Tagesfinals am späten Samstagnachmittag geben sich dann auch einige Mitfavoriten die Klinke in die Hand: Auf Eschlikon in der Gerätekombination und am Barren folgt die Bodenübung von Rüti, bevor Dussnang-Oberwangen am Stufenbarren und die Turnfabrik Frauenfeld am Boden ins Geschehen eingreifen.

Das Roggwiler OK-Mitglied Anika Rey ist dabei am schwülwarmen Samstag als Helferin im Geräteturnen in der Coop-Arena im Einsatz: „Wir sitzen hier im Zelt zwar im eigenen Saft – aber wettermässig dürfen wir uns heute wirklich nicht beklagen“, sagt sie mit glücklichem Strahlen über die volle Zuschauertribüne.

Thurgauer siegen auch in Stärkeklasse 2 und 3

Das Wetter hält schliesslich bis zum Wettkampfende gegen 21 Uhr. Und mit der Traumnote von 29.67 schafft es der TV Zihlschlacht am Ende des Tages tatsächlich, den Turnfestsieg zu holen – und dies vor den Kolleginnen des DTV. Beide Zihlschlachter Vereine erturnen sich Höchstnoten in den Fachtests und im Nationalturnen. Auch für Neukirch-Egnach geht der Podesttraum dank Höchstnote im Fachtest und Spitzenleistungen in Leichtathletik und im Geräteturnen mit dem Bronzeplatz schliesslich in Erfüllung.

In der 2. Stärkeklasse schwingen die Thurgauer Vereine ebenfalls obenaus, grosser Sieger ist Neuwilen vor Dussnang-Oberwangen. „Unser Resultat von 28.66 ist bombastisch“, sagt der Neuwiler Patrick Schönholzer. In der 3. Stärkeklasse gewinnt die Gymnastikgruppe Kreuzlingen überlegen vor Tägerwilen. Bester Thurgauer Verein in der 4. Stärkeklasse ist Uttwil auf Rang 3. Sommeri verpasst in der 5. Stärkeklasse den Sieg ganz knapp, als dritte ebenfalls auf der Siegertreppe stehen die Sulgener. Einziger Thurgauer Podestvertreter im einteiligen Vereinswettkampf ist Illhart-Sonterswil mit der Team-Aerobic im 3. Rang.

Wigoltinger Frauen und Männer siegreich

Bei den Frauen/Männern im dreiteiligen Vereinswettkampf absolvieren die meisten Vereine mindestens eine Disziplin aus der Sparte Fit und Fun, die wenigsten Vereine schätzbare – nur gerade acht von 70 wählen Schulstufenbarren, Team Aerobic oder Gymnastik. Aber auch Leichtathletik, Nationalturnen oder Fachtests stehen auf dem Wettkampfprogramm. Wigoltingen erkämpft sich wie 2018 den Turnfestsieg in der 1. Stärkeklasse, vor Thundorf und Neukirch-Egnach. In der 2. Stärkeklasse siegt Güttingen vor Wängi und Märwil, in der 3. Stärkeklasse müssen sich Oberaach und Gachnang-Islikon von Brütten geschlagen geben.

Pfyn schafft Vereinsbestmarke

Auch wenn es die meisten nicht offen sagen würden, ist doch jeder Verein stolz, der sich die Maximalnote 10 schreiben lassen kann. Dies gelingt bei den Frauen/Männern in der Endabrechnung sechs Mal. Die Pfynerinnen knacken dabei mit 29.24 Punkten ihre Vereinsbestmarke und siegen in der 4. Stärkeklasse.

Mehr als zufrieden zeigt sich denn auch Leiterin Moni Raschle: „Wir freuen uns riesig über diese legendäre Punktzahl und sind überwältigt, dass wir mit dem Sieg in unserer Stärkeklasse belohnt werden.“ Dahinter klassiert sich Roggwil, einer der Trägervereine des TKT, und Alterswilen. Im einteiligen Wettkampf siegt Sommeri 35+ mit der Team Aerobic.

Fit+Fun am beliebtesten bei älteren Turnerinnen und Turnern

Der Fit+Fun-Wettkampf erfordert von den Sportlerinnen und Sportlern, die 55 Jahre und älter sind, gute Ausdauer, hohe Reaktionsfähigkeit und technisches Geschick im Umgang mit den teilweise ungewohnten Geräten. In der ersten Stärkeklasse mit über 30 Turnenden gewinnt Sirnach-Wiezikon deutlich vor dem Stadtturnverein Frauenfeld.

Mit dem höchsten Punktetotal in der gesamten Kategorie Senioren gewinnen die Männer aus Alterswilen in der 2. Stärkeklasse knapp vor Neukirch an der Thur und Bussnang-Rothenhausen. Auch in der 3. Stärkeklasse gewinnt mit Lengwil ein Thurgauer Verein, vor den Gästen aus Laufen und Mettendorf.

Gegen Ende des langen Wettkampftages beginnt schliesslich das Fussballspiel Schweiz gegen Italien – und die meisten der 7400 Turnerinnen und Turner werden zu Fussballfans. Es herrscht eine unglaubliche Stimmung vor den diversen Gross – und Kleinbildschirmen. Fast gleichzeitig mit dem Schlusspfiff und einem kollektiven Fussball-Siegesjubel auf dem Festgelände enden die von Arbon-Roggwil bestens organisierten Vereinswettkämpfe.

Ein riesiges Dankeschön an dieser Stelle an das OK des TKT2024 Arbon-Roggwil, das ebenfalls ein positives Fazit zieht.

Hier geht es zur Gesamtrangliste im Vereinsturnen und hier zu den Bildern.

Falls euch Mario Gaccioli im Vereinswettkampf fotografiert habt und ihr das Bild hier nicht findet, könnt ihr euch gerne unter kommunikation@tgtv.ch melden und wir geben sie euch durch.